Fast 2.000 kroatische Fans schrieen ihr Team in Podgorica (Gruppe B) zum 97:87-Überraschungssieg gegen Litauen. Diese hatten sich nur durch einen Dreier von Sarunas Jasikevicius (25/5/9) in die Verlängerung retten können, wurden dann aber von euphorisch aufspielenden Kroaten überrannt und trafen aus dem Feld überhaupt nicht mehr. Toni Kukoc (22/6), Nikola Vujcic (16/6/4) und Youngster Roko-Leni Ukic (15) waren die punktbesten für die Mannen vom Balkan. Dieser Sieg begeisterte nicht nur die eigenen Fans, sondern zauberte auch dem vorher sichtlich angefressenen Teamchef sid ein Lächeln ins Gesicht. Im Anschluss traf Bulgarien auf die Türkei und hätte dank des eigenen Auftaktsieges mit einem Erfolg über die in Spiel 1 abgeschlachteten Türken ins Viertelfinale einziehen können. Diese wehrten sich aber nach Kräften gegen ihr eigenes vorzeitiges Aus und schlugen Bulgarien 82:68. Angeführt von Hidayet Turkoglu (32) schöpften die Youngster mächtig Selbstvertrauen. Bestes Beispiel dafür Ersan Ilyasova (11 Punkte bei 5/5 aus dem Feld), der seinen Platz in der Starting Five bestätigte. Radionov war mit 18 Punkten treffsicherster Bulgare. Vor dem letzten Spieltag sind alle 4 Nationen punktgleich und egal wer gewinnt – nur die Sieger kommen weiter.
In Gruppe C sicherte sich Frankreich durch das 94:77 über Bosnien-Herzegowina so gut wie sicher das Viertelfinal-Ticket. Wieder waren es die NBA-Spieler Tony Parker (22) und Mickael Pietrus (19/7), die ihr Team zum Sieg warfen. Für Bosnien punkteten Henry Domercant (17) und Damir Mrsic (15) am besten. Jetzt kann sich Frankreich sogar eine nicht allzu hohe Niederlage gegen Slowenien erlauben um trotzdem unter die letzten 8 einzuziehen. Team-Manager Lomax bilanzierte: "Wir haben Bosnien nicht unterschätzt, wie man eigentlich keine Mannschaft des Balkans unterschätzen sollte. Tony Parker hat sein gewohnt souveränes Spiel gezeigt und damit seine Teamkollegen auf das europäische Level gehoben, mit dem es möglich sein könnte, dieses Jahr eine Überraschung zu schaffen. Ich bin sehr stolz auf die junge Mannschaft, die in Kombination mit den Routiniers bisher überzeugt hat." Die Slowenen nutzten ihre letzte Chance vor dem Vorrunden-Aus gegen Griechenland und nahmen gnadenlos überforderte Hellenen mit 90:50 auseinander. Radoslav Nesterovic (27/7), Bostjan Nachbar (20) und Beno Udrih (15/3/4) waren die herausragenden Spieler beim Sieger. Lazaros Papadopoulos (14/8) lieferte die einzig nennenswerte Leistung für die Mannen von Shadow ab. Dieser soll danach übrigens in diversen Kneipen Belgrads gesehen worden sein. Seine Griechen müssen auf Frankreichs Schützenhilfe hoffen und selbst Bosnien hoch schlagen. Slowenien baut auf Griechenland und braucht einen Sieg gegen Frankreich.
Lange Zeit roch es in Novi Sad nach einer kleinen Überraschung. Turnier-Gastgeber Serbien-Montenegro rannte in Gruppe D gegen Außenseiter Estland fast 38 Minuten einem Rückstand hinterher um sich dann doch noch in die Extra-Spielzeit zu retten. Da behielten die Schützlinge von Team-Manager frazor die Nerven vor allem an der Linie und siegten so 96:91. Dejan Bodiroga (23/7/5) und Peja Stojakovic (20/9/4) führten dabei ihr Team an. Auf der Gegenseite war es wieder das Dreigestirn Gert Kullamäe (23), "Tanne" Tein (19/5/4) und Martin Müürsepp (14/6), das MadDodger bis kurz vor Schluss hoffen ließ. Nach der zu erwartenden Auftaktniederlage gegen Serbien musste Geheimtipp Spanien gegen Lettland dringend gewinnen. Pau Gasol mit einem Double Double (18/10), Juan Carlos Navarro (15) und José Manuel Calderon (12/3/4) sorgten für den 83:75-Sieg. Lettlands beste waren Roberts Stelmahers (17), Kaspars Kambala (16/8) und Andris Biedrins (16/7). "Die nicht einkalkulierte Auftaktniederlage gegen die Esten hat uns das Genick gebrochen. Ich bin enttäuscht, aber nicht frustriert, denn das Team hat alles gegeben. Vor allem die jungen Spieler werden aus der Erfahrung lernen. Wir kommen wieder", kündigt Lettlands cjat an. Nun kommt es zwischen Estland und Spanien am letzten Spieltag zum direkten Kampf um Platz 2.


