Schon am ersten Spieltag schenkten die nicht beachteten, weil angeblich mittlerweile überalterten Kiwis der Weltmeisterschaft ihre erste Sensation: Nach dem 87:80-Sieg über Titel-Mitfavorit Spanien tanzte die überglückliche Mannschaft um Manager Sonics nicht den Haka, sondern einen schadenfrohen Feixtanz vor dem Star der Spanier, Pau Gasol, der sich die komplette Spielzeit über mächtig mit den neuseeländischen Big Men in den Haaren hatte.
Afrikameister Angola bezwang knapp und dank des dynamischen Guard-Duos Lutonda und Cipriano (zusammen 40 Punkte) die in der Vorbereitung enorm starke Mannschaft aus Panama, während Deutschland, das in Demond Greene(22 Punkte) seinen Topscorer hatte, standesgemäß Gastgeber Japan mit 87:68 besiegte.
Am zweiten Spieltag ließ Spanien Panama für die Schmach vom Vortag bluten: 91:72 fegte die heiße spanische Sauce die Zentralamerikaner, scheinbar nur noch ein Schatten ihrer selbst, vom Platz, angeführt von einem stinksauren Pau Gasol, der die Partie mit 29 Punkten und 12 Rebounds beendete. Ihre zweite Faustdicke Überraschung feierten die Kiwis mit einem 79:75-Erfolg über Deutschland, weil Sean Marks von den San Antonio Spurs dem Deutschen Star Dirk Nowitzki lange Zeit Paroli bieten konnte und das Supporting Cast der Neuseeländer immer wieder zu einfachen Punkten gegen die indisponiert wirkende Verteidigung kam. Den zweiten Sieg landete auch Angola: Sie siegten dank 25 Punkten von Shooting Guard Cipriano mit 83:81 gegen Japan.
Im vermeintlichen Topspiel der Gruppe B bezwang Spanien am dritten Spieltag Deutschland deutlich mit 85:71, obwohl Dirk Nowitzki 31 Punkten, 12 Rebounds und 4 Blocks das mit Spannung erwartete Duell gegen Pau Gasol klar für sich entschied. Bei den Spaniern war auf Juan Carlos Navarro (20 Punkte) und Youngster Fran Vasquez (16, 13 Rebounds) verlass. Der Kampf um die Tabellenspitze fand aber im Spiel Angola gegen Neuseeland statt, welches die Kiwis hauchdünn mit 69:68 für sich entscheiden konnten, gepaced von den überragenden Pero Cameron und Point Guard Mark Dickel. Panama hingegen unterstrich eindrucksvoll sein Formtief gegen ein von Yuta Tabuse (26 Punkte) inspiriertes Japan. Die Gastgeber siegten mit 83:72.
Deutschland brauchte am vierten Spieltag unbedingt einen Sieg, verlor aber mit 70:79 gegen die bis dahin sieglosen Zentralamerikaner aus Panama. Neuseeland zog weiter unbeirrt an der Tabellenspitze seine Kreise, konnte fünf Spieler im zweistelligen Punktebereich verzeichnen und besiegte Japan mit 83:75, daran änderten auch 24 Punkte von Tabuse nichts. Spanien machte mit Angola kurzen Prozess – 88:59. Damit brauchte Deutschland einen Sieg im abschließenden Gruppenspiel gegen Angola, um die Runde der letzten 16 doch noch zu erreichen. Neuseeland stand bereits vor dem letzten Spieltag als Sieger der Gruppe fest.
Deutschland zog schlussendlich doch noch den Kopf aus der Schlinge und besiegte dank 28 Punkten und 17 Rebounds von Dirk Nowitzki Angola, das an diesem Abend nur 29% seiner Würfe traf, deutlich mit 84:59. Spanien ließ das B-Team auflaufen und schnappte sich mit einem ungefährdeten 73:66-Erfolg über Japan den zweiten Platz. Die Kiwis schafften die Sensation und gewannen auch das fünfte Spiel: 78:76 gegen die große Enttäuschung Panama. Der ehemalige Rugbyspieler Pero Cameron demonstrierte mit starken 16 Punkten, 8 Rebounds und 6 Assists seine Klasse. Die Neuseeländer waren sich nach Ertönen des Buzzers allerdings nicht so sicher, ob sie lachen oder weinen sollten: Im Achtelfinale wartete Argentinien.


